Moxibustion

Die Moxatherapie ist höchstwahrscheinlich ebenso alt, oder noch älter, wie die Akupunktur. An der chinesischen Bezeichnung zhenjiu 針灸 welche aus den Teilen zhen 針 für Nadel und jiu 灸 für Moxa zusammengesetzt ist, wird deutlich, wie eng die beiden Verfahren miteinander verbunden sind.

Bei der Moxibustion handelt es sich um das Abbrennen der getrockneten Blätter der Artemisia argyi (Ai Ye 艾葉), einer asiatischen Verwandten des bei uns weit verbreiteten Beifußkrauts auf bestimmten Akupunkturpunkten und Körperarealen. Moxakraut besitzt laut Chinesischer Medizintheorie besondere Eigenschaften, die es ihm erlauben, zu wärmen und Blutstagnation zu zerstreuen ( deshalb wird es für Erkrankungen verwendet, die aufgrund von Kälte entstanden sind, wie bestimmte Arten von Menstruationsschmerzen).

Vielen Patienten ist dies bereits in der Form der “Moxazigarre” begegnet, die über bestimmten Akupunkturpunkten und Körperarealen abgebrannt wird und dort wohlige Wärme erzeugt, was bei Muskelverspannungen und bestimmten Arten von rheumatischen Erkrankungen sehr hilfreich sein kann. Auch ist das Aufsetzen von Moxakugeln auf

Akupunkturnadeln ein häufig verwandtes Mittel, um der Akupunktur einen zusätzlichen Reiz zuzufügen. Weniger bekannt ist das in Japan und Korea verbreitete Verbrennen von winzig kleinen Moxakügelchen von der Größe eines halben Reiskorns (Reiskornmoxa) direkt auf der Haut (okyu). Fachgerecht ausgeführt und durch die Verwendung von hochwertigem superreinem Moxa ist dies schmerzfrei. Hiermit kann man eine Ganzkörper- bzw- Taikyoku (“Taiji”) Moxa-Behandlungen durchführen, wie sie von ihrem Erfinder dem Japaner Takeshi Sawada ( 1877-1938) genannt wurde. Man moxt dabei bei allen Patienten eine Reihe von feststehenden Punkten, die über den ganzen Körper verteilt sind, darüber hinaus verwendet man Punkte, die auf Symptome des Einzelnen abgestimmt sind. Diese Behandlung eignet sich für Personen, die sich vor Nadeln fürchten, aber eine der Akupunktur ähnelnde Wirkung erzielen wollen. Auch ist sie bei hartnäckigen chronischen Erkrankungen, bei denen sonst nichts geholfen hat angezeigt.