Informationen für Patienten

Die Konsultation

WAS PASSIERT IN EINER SITZUNG? WIE LÄUFT EINE SITZUNG AB?

Der Patient bringt seine Klagen und seine Krankengeschichte vor. Der in chinesischer Medizintheorie Geschulte wird daraufhin meist recht schnell einen Verdacht schöpfen, wo ( in welchem Organbereich) sich eine Unordnung (Disbalance) ergeben hat und entsprechend gezielte Fragen stellen, die zum Teil mit denen beim Besuch des Hausarztes übereinstimmen, zum Teil jedoch ganz anderer Natur sind. Die Fragen sind darauf gerichtet, einen Verdacht auf eine Störung in einem bestimmten Bereich schöpfen und dann gezielt Fragen in diese Richtung stellen. Besonderes Interesse wird zum Beispiel dem Zustand von körperlichen Absonderungen wie Urin, Schweiß, Kot, Schleim, Spucke etc. entgegengebracht. Im Prinzip ist fast alles für den Heilpraktiker von Bedeutung, sei es Habitus, Stimmlage, Essensvorlieben, Schlafgewohnheiten, Wärmebedürfnis, Ängste, Erschöpfung, Zeitpunkt des Auftretens von Symptomen etc..

Ein in chinesischer Medizin Geschulter benutzt sämtliche Sinne, um eine Diagnose zu stellen. Er sieht, hört, riecht und ertastet den Patienten, um sich aus einem Amalgamat all dieser Erkenntnissse ein Bild von dessen Konstitution zu machen. Er beobachtet Habitus, Bewegungen, Gesischtsfarbe, Zunge; hört auf Stimmlage, Atmung, Husten; riecht Ausdünstungen, Mundgeruch; fühlt Puls, Hautbeschaffenheit,-wärme,-kälte,-festigkeit. Körper und Geist bilden eine Einheit, körperliche Symptome werden nicht von geistigen getrennt.

Alles zusammen ergibt dann eine Vorstellung davon, was für eine Konstituition beim Patienten vorliegt und was wahrscheinlich falsch gelaufen ist. Zur Abrundung werden dann noch Puls- und Zungendiagnose eingesetzt, um das vorher gewonnene Bild zu bestätigen.

Als Faustregel kann man davon ausgehen, daß sich bei schmerzhaften Erkrankungen eine Akupunkturbehandlung anbietet, weil man durch lokale Anwendung Erleichterung verschaffen kann. Bei in chinesischer Sicht als Mangelkrankheiten (Leere), die häufig mit Erschöpfung einhergehen, eingestuften Erkrankungen dagegen setzt man eher Kräuter ein, um die Mangelsituation zu beheben. 


Dann wird ein Behandlungsplan erstellt, der entweder in der Verordnung einer Akupunktur-, Schröpf-, oder Moxabehandlung besteht, oder im Verordnen eines Kräuterrezeptes, bzw. eine Verbindung von beidem.

Bei akuten Erkrankungen sollte man um ein effektives Ergebnis zu erzielen zwei bis drei mal pro Woche eine Akupunkturbehandlung vornehmen. Bei einer Behandlung mit Kräutern ist bei akuten Fällen eine Änderung des Rezeptes nach drei Tagen nötig, bei weniger akuten Fällen genügt eine einmal wöchentliche Überprüfung, bei chronischen Erkrankungen, bei denen man ein klares Bild gewonnen hat kann man auch längere Intervalle wählen, wenn sich keine Änderungen einstellen. 

Man kann sich für die Behandlung mit chinesischen Kräutern entscheiden, die eine stärkere Wirkung haben, aber deren Geschmack etwas unangemnehm ist. Falls man zu beschäftigt ist, diese selbst zu brauen, übernimmt die Apotheke für einen geringen Kostenbeitrag dies und verpackt die fertige Mischung in verschweißte Plastikbeutel, die über längere Zeit im Kühlschrank aufbewahrt werden können. Etwas weniger effektiv, dafür aber sehr praktisch ist es, vor allem auf Reisen, chinesische Kräuter in Granulatform zu nehmen.

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Montags bis Freitags zwischen 10:00 und 18:00 Uhr

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Kräutermedizin

WAS UNTERSCHEIDET CHINESISCHE VON WESTLICHER KRÄUTERMEDIZIN?

Der grundlegende Unterschied zwischen westlicher Kräutermedizin und chinesischer Medizin im allgemeinen besteht darin, daß es sich bei letzterer um ein auf einem eigenen System beruhenden Medizin handelt

Die Theorien über Gesundheit und Krankheit sind lange vor der Entwicklung der modernen Medizin entstanden, sie sind in sich schlüssig und in ihrer Anwendung seit zweitausend Jahren erprobt und immer wieder erneuert und verfeinert worden. Bis heute werden die Diagnosen und Behandlungsmethoden unverändert angewandt. Ohne die dazugehörende Theorie verliert die chinesische Medizin einen Großteil ihrer Wirkung, sie gerät dann auf das Niveau, welches die hiesige Kräutermedizin seit der Aufgabe der antiken Theorien geraten ist. Ein Kraut, wie zum Beistiel die Mariendistel, ist gut gegen Leberbeschwerden, also wird selbiges, womöglich als Auszug „wirksamer Bestandteile“ gegen jegliche Art von Leberbeschwerden eingesetzt. In der chinesischen Medizin kann es sich bei den bei einer als Lebererkrankung diagnostizierten je nach dabei auftretenden Symptomen um zig verschiedene Erkrankungen aller möglicher Symptomenkomplexe handeln, die mit sehr verschiedenen Kräutermischungen behandelt werden. 


Es handelt sich um ein ausgefeiltes System welches in der Kräutermedizin zu einem Bestand von Tausenden von verschiedenen Kräutermischungen geführt hat, die für alle möglichen Krankheiten zur Anwendung kommen. Die Anwedung dieser Kräutermischungen bezieht sich meist auf sehr spezifische Umstände. Es gibt um die dreihundert Kräutermischungen, die von einem Arzt für innere Medizin in einem chinesischen Krankenhäusern ad hoc ohne große Überlegung verschrieben werden. 

Ein Facharzt für Hautkrankheiten etwa hat darüberhinaus noch ein gängiges Repertoire von mindestens hundert verschiedenen Mischungen für die gängisten Hautkrankheiten, wie jeder andere Spezalist auch.

Desto mehr der Arzt kennt , desto genauer wird die Zuordnung von Diagnose und Kräutermischung. 

Desto genauer die Diagnsoe, desto schneller der Behandlungserfolg. Darüber hinaus werden diese Mischungen noch miteinander kombiniert, bzw. in sich abgewandelt, um auf die jeweilige Situation einzugehen. Etwa um ein etwas zu hrasches Kraut bei empfindlichen Magen für ein milderes auszutauschen, oder noch ein oder zwei Kräuter für eine bestehende Schlaflosigkeit zuzufügen. Darüber hinaus ist es ratsam, die Abwandlungen dieser häufig gebrauchten Kräutermischungen zu kennen, um für andere Fälle gewappnet zu sein. Wenn die Grobrichtung stimmt, ist schon viel gewonnen. 

Der Patient kommt jedoch wesentlich schneller ans Ziel, wenn seine Erkrankung möglichst genau diagnostiziert und nicht nur grob richtig behandlet wird, sondern genau zu diesem Zeitpunkt.

Es werden äußerliche und innerliche, heiße kalte, Fülle, Leere usw. unterschieden, es können die Yin (Niere, Leber, Herz, Lunge, Milz) oder die Yang Organe Blase, Gallenblase,Dünndarm, Dickdarm, Magen etc.), oder auch die Meridiane selbst mit eigenen Krankheitsbildern betroffen sein. Es kann ein zuviel oder zu wenig eines bestimmten Stoffes, bzw. einie Stagnation der Stoffe Blut, Essenz, Schleim, Flüssigkeit bestehen.

Der Behandlungserfolg hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zum Beispiel, ob der Patient mit einer an und für sich guten Konstitution gesegnet ist, also ob es sich um einen insgesamt sehr gesunden Patienten handelt, bei dem nur eine Kleinigkeit schiefgegangen ist, oder ob es sich um einen eher schwächlichen Patienten handelt. Ebenfalls ist sehr wichtig, seit wie lange eine Erkrankung schon besteht, gemeinhin sind Behandlungserfolge wahrscheinlicher, wenn es sich um eine neue Erkrankung handelt. Jüngere Patienten gesunden meist schneller als ältere. Andererseits hägt es natürlich auch von der Art der Erkrankung ab.

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